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Die Geschichte des Jagstfelder Faschings und der Hühnerlaus-Narren

Es war im Winter 1981 / 1982, da motivierte Hubert Muth einige TSV Jagstfeld- Freunde am Tresen im Gasthof „Alten Schacht“ für ein Faschingsprogramm. So geriet der Fasching 1982 in der Jahnhalle zur Geburtsstunde des Jagstfelder Hühnerlaus-Faschings der neuen Generation. Ein Glücksfall war, dass Hubert Muth seine Freunde nicht nur von seiner Faschingsidee anstecken konnte, sondern auch Narren vorfand, die den sprichwörtlichen „Schalk im Nacken“ hatten. Dazu waren die meisten noch schauspielerische Naturtalente.

Es war ein Fasching, der aus purer Lust an komischer Darstellung, überschäumender Lebensfreude und der Verkleidung geboren wurde. Das erste Bühnenprogramm war ein Erfolg und spornte an. Der Hühnerlaus-Fasching kam bei den Gästen gut an. Schon 1984 mussten zwei, 1987 drei, 1988 vier und ab 1999 fünf Prunksitzungen angeboten werden. 1986 wurde das Faschingsangebot mit der Fassäbutzä- Verbrennung erweitert. 1987 folgte die erste Kinderfaschingsparty mit einem Programm von Kindern für Kinder, 1988 der erste Kinderfaschingsumzug durch Jagstfeld.

Der Erfolg beflügelte die Gemüter. Man fühlte sich bei der Umsetzung eigener Vorstellungen im Rahmen des TSV Jagstfeld manchesmal eingeengt und träumte den Traum vom eigenen Verein. Dies, obwohl sich der Fasching im TSV etabliert hatte und als eigene Abteilung anerkannt wurde, mit Hubert Muth intern als Abteilungsleiter, nach außen als Faschingspräsident. Die Narren nannten sich nun „Faschingsfreunde im TSV Jagstfeld“.

Das neue Vereinssteuerrecht begünstigte unser Streben nach Selbständigkeit. Der TSV-Vorsitzende sah deshalb die Notwendigkeit zur Gründung eines Vereins im Verein, oder besser gesagt, eines eng an den Hauptverein angebundenen Vereins. Am 15. Januar 1989 lud der Vorsitzende des TSV Jagstfeld die Führungsmitglieder der TSV-Faschingsabteilung zu einer Sitzung ein, die zur Gründungsversammlung unseres heutigen Vereins wurde. Die Faschingsabteilung sollte verselbstständigt werden und der Name des neuen Vereins „Faschingsabteilung im TSV Jagstfeld e.V.“ lauten.

Wie man kurz darauf feststellen musste, war ein solcher Verein jedoch aus steuerlichen Gründen nicht praktikabel. Nun nutzten die Faschingsfreunde die Gunst der Stunde und es wurde schnell eine Vereinssatzung entworfen. Diese wurde bereits in einer Sitzung am 23. Januar 1989 im Nebenzimmer der Gaststätte „Alter Schacht“ verabschiedet. Auch der Vereinsname „Jagstfelder Hühnerlaus-Narren e.V.“ wurde gefunden. Nach der Sitzung gab es Sekt, die Stimmung war großartig. Es wurde eine Rakete in den Abendhimmel geschickt, als Zeichen zum Aufbruch, zum Neubeginn. Doch der Neubeginn war mühsam. Es folgten zähe Verhandlungen mit dem TSV-Vorsitzenden, die mit der engagierten Unterstützung von Ekkehard Kredel zu einem zufriedenstellenden Ergebnis für beide Vereine geführt werden konnten. Am 7. Dezember 1989 wurde mit dem TSV eine Vereinbarung über die künftige Zusammenarbeit beider Vereine geschlossen.

Am 30. Mai 1990 erfolgte die Veröffentlichung als eingetragener Verein in der Heilbronner Stimme. Der Verein wird seither vom Präsidium geleitet und vertreten, ihm steht das Komitee beratend zur Seite.

1997 konnten die Hühnerläuse mit der Anmietung der Jahnhalle einen weiteren Erfolg verbuchen. Jetzt war Zeit und Platz für Proben von aufwendigen Shows. Die Möglichkeit für Zusatzveranstaltungen wie zum Beispiel die Musical Gala oder Rock- Konzerten. Der Verein steckt viele seiner Ersparnisse in die Renovierung und den Ausbau der Jahnhalle. Neu gestaltet wurden dabei die Bühne, die fest installierte Technik, Sanitäranlagen, Bar und Küche. Die Jahnhalle wurde zu unserem Hühnerstall. Proben über das ganze Jahr, Vereinssitzungen und Gruppenfeierlichkeiten. Der Terminkalender ist das ganze Jahr voll.

Mittlerweile sind die Jagstfelder Hühnerlaus-Narren zum zweitgrößten Faschingsverein im Unterland nach dem GCV Gundelsheim angewachsen! In fast 33 Jahren ist viel passiert, teilweise steht schon die 3. Familiengeneration auf der Bühne, manchmal auch gemeinsam! Mit weit über 111 Aktiven auf und hinter der Bühne „leben“ wir in einem abendfüllenden, bunten Programm das, was unsere Gäste so sehr lieben: Pure Lust an komischer Darstellung, überschäumende Lebensfreude und Verkleidung….den Jagstfelder Hühnerlaus- Fasching.